Bekannt war Jupp im Kreis schon immer
als "Fürchtegott" und Josef Wimmer.
Kolumnen in der FMT
war außer Basteln sein Metier.
Baut Jupp mal wieder einen Flieger,
wurd´ kaum er bei den "Scalern" Sieger.
Der Experimentgedanke siegt
und reizvoll, wenn das "Ding" auch fliegt.
Der Flugtag wurde angenommen.
Aus Nord und Süd sind sie gekommen
mit EX-verdächt´gen Flugmodellen,
um sich der Konkurrenz zu stellen.
Zwar ohne Flugzeug, doch mit Wein,
stellt Willibald aus "KÜN" sich ein.
Denn auch Geselligkeit mit Schwätzen
sollt man in diesem Kreise schätzen.
10 Jahre blieb der "EX" ich fern.
Doch stets erinnert ich mich gern
der schönen Tage dort in Rheydt,
bei Fliegen mit Gemütlichkeit.
Die INTER-EX war umgezogen.
In Holland wurde jetzt geflogen
was mancher EX-Freund ausgedacht
und mühsam in die Luft gebracht.
Als weit´ren Ort zu Nederweert
hat man das Ostrachtal beehrt
die INTEREX mal auszurichten,
um auch vom Süden zu berichten.
Kaum hatt´ ich den Termin vernommen,
bin ich zur neunten "EX" gekommen.
Sah auch die Fans, die schon vor Jahren
bereits beim ersten Treffen waren.
Da war zuerst der Josef Wimmer,
ein bißchen grauer, sonst wie immer.
Den Jungen tat er gern berichten
von wilden Abenteuer-G´schichten.
Ein alter Stammgast: Siegfried Heerlein,
versäumt kein "EX", er muß dabei sein!
Ein Senkrechtstart durch Flügelschwenken
sollt´ Richteraugen auf ihn lenken.
Er flog sie dann in Nederweert.
Zunächst blieb alles unversehrt,
solang der Senkrechstart vermieden.
Doch wollt´ er schließlich noch was bieten!
Im Flug zog er den Knüppel an -
unkontrolliert die SHIK begann
in wilden Loopings sich zu drehn.-
Lang konnte das wohl nicht gut gehn.
Die Landekurve war verbogen,
er hat die SHIK zu flach gezogen.
Ein Baum ragt in die Landeschneise -
dort blieb sie hängen -FLUCH!-
Der Saurier hieß PTERANODON.
Sein Flugbild schön und schrill der Ton,
wenn er zum Schrei den Schnabel spreitzt.
Viel "EX" hat hier den Fred gereitzt.
Nach Hochstart mit dem Gummiseil
brach leider ab ein Flügelteil.
Der Flieger, derart flügellahm,
recht unsanft auf den Boden kam.
Flügelflächen hat "en masse"
der Berliner Peter Haas
zu einem Turm hoch aufgereiht, -
so steht sein "EX"-Beitrag bereit.
Schon der Aufbau braucht viel Zeit,
bis dieses Stück dann flugbereit.
Und statt sich in die Luft zu heben
hat es noch manchen Bruch gegeben.
Trotz Kniegezitter, Hosenflattern,
ließ er die MEISJE wieder knattern
entlang der ausgesteckten Piste. -
Wann geht sie endlich hoch die Kiste?
Ganz andres hat in seinem Sinn:
Schlagflügel-Fan Theo Gordijn.
Als Antrieb flattern wie ´ne Taube,
ganz ohne Drehung einer Schraube
soll seine "EX" nach oben kommen.
- Da hat er sich viel vorgenommen!
Der Flattrer ist noch nicht geflogen.
Wie von der Erde angezogen
fliegt er nach unten - statt nach oben.
So ist der FLUG erneut verschoben.
Mit einem "Superleichtgewicht"
gelingt das Fliegen gar mit Licht.
Dazu braucht man die Sonnenkraft,
die dank "SOLAR" den Vortrieb schafft.
"High noon" sollt sein der Stand der Sonne,
dann ist das Fliegen eine Wonne.
Doch neigt die Sonne sich gen Nacht,
verliert sie schnell an Strahlungsmacht.
Dank Sieghard´s Ing.- und Doktortitel
beherrscht er auch die Rechenmittel,
die über´n SINUS schröpft die Power,
verringert so die Kraftflugdauer.
Empfänger, Motor, winzig klein,
zieht hier die Microtechnik ein.
Damit der Akku nicht bald leer,
muß auch hier die High-Tech her.
So optimiert ist ungelogen,
die Fliege fast 2 Stunden g´flogen.
Sicher kann man sehr bald lesen:
auch das ist ein Rekord gewesen.
Nach Micro - wurden Makro-Flieger
mit einer HORTEN VII wohl Sieger;
van den Hoogen und van Sorgen,
- falls der Start gelingt am Morgen.
Mit Flügelbruch ging es nach Hause.
Nach einem Jahr Erholungspause
wird auf dem Nederweerter Rasen
erneut zum "Halali" geblasen.
So wie das große Flugobjekt
nutzt es den Boden-Staueffekt.
Verringert wird der Kraftaufwand
bei flachem Gleiten über Land.
Die Vögel sind gut ausgewogen
und bisher immer auch geflogen,
gemütlich um den Platz herum
für ein begeistert Publikum.
Dann steht - meist aus vergangner Zeit -
ein SCALE-Modell zum Start bereit.
Ob Heinkel, Junkers, Messerschmitt -
hier reden meist die Älteren mit!
Kein Wunder, dacht er ständig nach,
wie er kann tilgen diese Schmach,
und jede technische Erfindung
bringt er mit Flugwunsch in Verbindung.
Mit Dampfkraft wollte HENSON fliegen,
docht blieb der "LUFT"-Dampfwagen liegen.
Die Dampfmaschine war zu schwer,
gab wenig Pferdestärken her.
Hans Berndt blieb´s schließlich vorbehalten
das Flugmodell so zu gestalten,
daß nahezu es SCALE geblieben,
jedoch recht kräftig angetrieben.
Doch ließ der Hans sich nicht verwirren:
auch Flugexperten können irren!
Er hat ihn in die Luft gebracht,
so wurd´ das Foto hier gemacht.
Wenn "EX"-Modellbau Wissen schafft,
sieht Jupp darin die Wissenschaft
der Fliegerei mit "Glorienschein".
Ein Hoch dem INTER-EX-Verein!
Warum eigentlich - es ist doch nichts anders als ein "Tun, das Wissen schafft". Wie schafft man
sich Wissen um eine Sache? Mir scheint, es ist gar nicht so schwierig, wie es sich anhört. Wenn
ein experimentierfreudiger Modellflieger ein Gerät entwickelt, so hat er ja die Möglichkeit, sich
Wissen zu schaffen aus der Geschichte der Fliegerei. Es gibt viel Literatur, die Auskunft gibt über
all´ die Experimente, die gemacht wurden von unseren Vätern und Großvätern. Technik ist
Entwicklung und Entwicklung hat Geschichte und die Geschichte der Fliegerei ist eine der
großartigsten und interessantesten Entwicklungen; und technische Entwicklung ist Experiment.
Hier ist ein Kreislauf: Experimente schaffen Wissen und Wissen veranlaßt erneut zum Experiment
und kein Experiment kann verzichten auf das Experiment zuvor.
Der Fliegerkamerad, der ein Modell zeichnet, baut, ausprobiert, Bruch fliegt, ändert und
repariert und es dann endlich fliegt (da kannst mal sehen), wird mit dem Eifer und der Freude an
der Sache auch für sich Wissen schaffen, er bastelt also wissenschaftlich. Ich glaube, unser
Experiment-begeisterter Flieger schmunzelt jetzt ein wenig (das soll er auch), und dennoch ist
seit jeher dieses Experimentieren mit dem Fluggerät die wissenschaftliche Grundlage für die
ganze Fliegerei.
Fazit: Die Fliegerei ist so schön, daß der "Glorienschein" der Wissenschaft gleich mit
davonfliegt.
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